Warum Weizenprodukte dich fett machen

Im Netz gibt es viele Meinungen darüber, wie du am schnellsten und gesündesten zu deinem Waschbrettbauch kommst bzw. dir eine gesunde Lebensweise aneignest. Die Meinungen gehen oftmals etwas auseinander, doch stimmen sie in manchen, grundlegenden Dingen auch überein: Einen flachen Bauch beispielsweise bekommst du nur, wenn du schaust, dass du ein tägliches Kaloriendefizit hast.

Warum Weizen ungesund istMuskeln baust du mit sehr vielen Proteinen auf – deine Lebensmittel sollten hier besonders darauf ausgelegt sein, viel Eiweiß zu enthalten. Auch gesunde Fette sind in geringen Maßen dem flachen Bauch und noch viel eher der gesunden Lebensweise zuträglich. Doch wenn es um Kohlenhydrate geht, dann ist der Tumult groß, insbesondere beim Thema Weizenmehl. Es gibt viele Seiten im Internet, bei denen du dich über die negativen Wirkungen von Weizenmehl informieren kannst – manche sind übertrieben und beschreiben Weizenmehl quasi als „todbringendes Unheil welches alle Unwissenden das Leben kostet“, andere wiederum sagen genau das Gegenteil.

Eines ist sicher: Tödlich ist Weizenmehl nicht in dem Maße, als es beispielsweise ein Gift ist. Gesund essen geht aber auch anders. Hier erfährst du, wie gefährlich Weizenmehl wirklich ist!

Was ist Weizenmehl?

Weizenmehl ist im Grunde nichts anderes als nahezu reine Kohlehydrate. Zucker, Einfachzucker um genau zu sein, ist ebenfalls ein Kohlehydrat und in allen Kreisen als Fettmacher verpönt – zurecht, denn Zucker gelangt schnell ins Blut, erhöht den Blutzuckerspiegel und damit den Heißhunger. Mit dem Zucker legt der Körper außerdem sehr gut Reserven an, die sich als Speckröllchen bemerkbar machen.

Weizenmehl besteht zu einem großen Anteil aus Stärke und aus Gluten. Im Magen (eigentlich auch schon im Mund durch den Speichel) wird diese Stärke in Einfachzucker aufgespalten, der wiederum direkt ins Blut geht. Gluten hingegen ist ein Eiweiß (auch Klebereiweiß genannt), welches beim Kuchenteig dafür sorgt, dass dieser so gut zusammenhält. Gluten ist ein Sammelbegriff für verschiedene Proteine, welche in den Samen von verschiedenen Pflanzen vorkommen (hier im Weizen).

Welche Auswirkungen hat der Konsum von Weizenmehl auf dich?

Die einen meinen, Weizenmehl mache impotent und sei für Osteoporose verantwortlich, die anderen meinen Weizenmehl ist gesund. In Wirklichkeit ist es keines von beidem – zumindest kommt es dabei stark auf die Betrachtungsweise an. Wie bei vielen Lebensmitteln gilt: Zuviel ist nicht gut. Wenn du also täglich ein Kilo Weizenmehl verdrückst, wirst du sehr wahrscheinlich alsbald Gewichtsprobleme und Gesundheitsprobleme bekommen.

Nun ist es ja nicht so, dass diese beiden Probleme nichts miteinander zu tun haben, im Gegenteil: Gewichtsprobleme sorgen unweigerlich auch für gesundheitliche Probleme. Fakt ist, dass Weizenmehl schneller dick machen kann, als andere Nahrungsmittel, weil der Kaloriengehalt im Vergleich zum Sättigungseffekt doch recht hoch ist. Vergleiche wie „Die meisten, die Osteoporose oder Arteriosklerose haben, essen viel Weizenmehl statt Vollkornmehl!“ sind deshalb nicht haltbar, weil das Gewicht bei Weizenmehlkonsumenten auch höher ist.

Wenn du also auf eine Website stößt, die Weizenmehl als krankheitsbringendes, ja, fast schon „Pestizid“, darstellt, dann sollst du in die Irre geführt werden – zum Beispiel, um (wahrscheinlich noch auf der gleichen Seite) gesunde und „supergünstige“ Vollkornprodukte zu kaufen. Glaub sowas nicht – es ist schon rein mathematisch unmöglich, dass Weizenmehl für nahezu alle bekannten Krankheitsfälle verantwortlich ist.

Warum Weizenmehl tatsächlich krank macht

Ein Stückchen Wahrheit steckt in der Aussage „Weizenmehl mache krank“ aber doch: Nicht nur, dass die indirekten durch Gewichtszunahme ausgelösten Gesundheitsprobleme „krank machen“, es kommen heutzutage auch noch die Pestizide dazu, die die Bauern zum Schutz ihrer Ernte einsetzen. Aber auch der natürliche Schutz kann Probleme machen: Das sogenannte Weizen-Sensitivitäts-Syndrom“ betrifft Personen, die Weizen bzw. Weizenmehl essen, der das Eiweiß ATI (Amylase-Trypsin-Inhibitor) enthält. Dieses Eiweiß ist der korneigene Schutz vor Schädlingen und sorgt für Weizenunverträglichkeit oder Allergien.

Gluten und Kaloriendefizit

Wenn man sich einmal das Gluten genauer anschaut, so weißt du vielleicht schon, dass eine glutenreiche Ernährung nicht gerade die gesündeste Lebensweise darstellt. Trotzdem ist ein weizenhaltiges Produkt auf deinem persönlichen Ernährungsplan pro Tag vollkommen in Ordnung – warum auch nicht. Das große Aber: Achte auf deine Kalorienbilanz! Wenn du nämlich dicker wirst (und das ist der Punkt, bei dem das Weizenmehl trumpfen kann), dann wirst du auch schneller irgendwelche Leiden bekommen.

Wenn du auf dem Weg zum Waschbrettbauch oder zum flachen Bikini-Bauch bist, dann solltest du schauen, dass du jeden Tag ein Kaloriendefizit vorweisen kannst. Willst du Muskeln aufbauen, steht für dich viel Eiweiß auf dem Programm. Nur weil Weizenmehl nicht so lange satt macht und viele Kalorien hat, muss das noch lange nicht heißen, dass du davon krank wirst.

Zusammenfassung

Du solltest Weizenmehl oder weizenmehlhaltige Produkte nur konsumieren, wenn du dir bewusst bist, dass sie dich dazu verleiten könnten, deine Kalorienbilanz zu positiveren (was hinsichtlich deines Gewichts einer Gewichtszunahme gleich kommt). Das ist deshalb der Fall, weil das Weizenmehl den Blutzuckerspiegel hoch treibt und für Heißhunger sorgt, du wirst also dazu verleitet, noch mehr zu essen.

Außerdem ist zu viel Gluten nicht gesund. Du solltest deshalb auf Abwechslung achten: Ernähre dich ausgewogen – dann ist auch das ein oder andere Weißbrot kein Problem. Ansonsten aber, lasse lieber die Finger weg vom Weißbrot und greife auf das ballaststoffreichere Vollkornmehl zurück.

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